kokarde
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Militärische Kopfbedeckungen ab 1830
(noch im Aufbau stehend)

Tschako (Tanzbödeler) der Infanterie um 1830
Das erste eidgenössische Militärreglement aus dem Jahr 1817 war ein begrenzt erfolgreicher Versuch, einigermassen einheitliche Uniformen bei den Schweizer Truppen einzuführen.

Einige Kantone, wie etwa Zürich, beherzigten die Richtlinien und prägten so eine frühe Schweizer Uniform. Zu dieser gehörte ein oben breiter Tschako nach napoleonischem Vorbild.

Der hier vorgestellte Tschako aus Appenzell Innerrhoden entspricht mit seinen Schuppenbändern und dem wuchtigen Lederdeckel (Schutz gegen Säbelhiebe) diesem französischen Modell.

tschako 1830

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Tschako (Ziegerstock) Ordonnanz 1846 der Infanterie
Eidgenössischer Kriegsrat und die Tagsatzung erliessen 1842/43 wiederum Reglemente zu Bekleidung und Ausrüstung zur Vereinheitlichung des Materials der Schweizer Truppen.

Diese Richtlinien hatten etwas mehr Erfolg als 1817. In einzelnen Kantonen war der alte Tanzbödeler bereits durch konische Modelle ersetzt worden, die erst 1846 verbindlich definiert wurden.

Der Helm nach französischem Vorbild hatte an Stelle der alten prachtvollen Embleme beim Gros der Infanterie neu eine schlichte Garnitur mit Einheitsnummer, Kokarde und Blechganse.

tschako 1846

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Tschako Ord.1852 Infanterie-Bataillon 6
Mit der Ordonnanz 1852 wurde der 1846 empfohlene Tschako in weiterentwickelter Form (leicht konischer als Vorgänger) für die Truppen aller Kantone der Schweiz verbindlich eingeführt.

Metallganse und Kantonalkokarde wurden bei der Infanterie bei Füsilieren und Jägern neu mit Emblem im Form einer geprägten halben Sonne und ausgestanzter Bataillonsnummer ergänzt.

Es war erlaubt, konische Tschakos vor 1852 mit neuer Garnitur versehen aufzubrauchen. Einige Kantone des 1848 entstandenen Bundesstaats hatten nämlich keine Mittel für Neuanschaffungen.

tschako ordonnanz 1852

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Tschako Ord.1861 Landwehr-Infanterie-Bataillon 77
Die Ordonnanz 1861 brachte ein neues Tschakomodell nach französischem Vorbild. Wesentlich niedriger als sein Vorgänger der Ordonnanz 1852, wurde dieser Tschako auch "Käppi" genannt.

Die Garnitur hatte wieder Zahlen wie 1846. Die Pompons verloren ihre Flammen, was eine neue Farbgebung brachte. Dragoner, Sappeure und Scharfschützen hatten eigene Kopfbedeckungen.

Zuweilen traf man bei Einheiten der Reserve und der Landwehr neben der Nummer in der Garnitur auch die Buchstaben "R" oder "L" an, was aber nicht durchgehend der Fall war.


Siehe auch > Waffenrock Ord. 1861 (Abteilung Uniformen)
Siehe auch > Die Ordonnanz 1861 im Spiegel der Fotographie
tschako ordonnanz 1861

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Tschako Ord.1869 Landsturm-Infanterie-Bataillon 43
Als "Konischer-Hut" wurde mit Bundesratsbeschluss von 20.Januar 1869 ein neues Tschakomodell eingeführt. Er war ein wenig niedriger gehalten als sein Vorgänger der Ordonnanz 1861.

Dieser Tschako zeichnete sich hauptsächlich durch seine umlaufende Lederkrempe aus, auch spöttisch "Trottoir" genannt. Dieser Tschako wurden an alle Waffengattungen ausgegeben.

Damit verloren Sappeure und Scharfschützen ihre eigentümliche Melone. Er war nebenbei bemerkt erlaubt 1861er Tschakos auf die neue Ordonnanz umzubauen (was oft grässlich aussah)

tschako ordonnanz 1869

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Policemütze Ordonnanz 1869, Infanterie
Mit dem Bundesratsabeschluss vom 20.Januar 1869 wurde nebst dem Tschako auch eine neue Policemütze eingeführt. Sie wird beschrieben als zweite Kopfbedeckung für sämtliche Truppen.

Das Novum an der vierzehn Zentimeter hohen Mütze war der zum Schutz gegen Kälte herabziehbare Teil. Die Vorstösse (Passepoils) entsprachen in ihren Farben jenen an den Uniformhosen.

Die Quasten der Policemütze waren farblich jeweils so gehalten dass sie den Pompons an den Tschakos entsprachen, so dass Kompanie oder auch die Waffe daran abgelesen waren konnte.

policemuetze ordonnanz 1869

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Tschako Ord.1888 Landsturm-Infanterie-Bataillon 54
Gemäss Einführungsbeschluss vom 21.2.1888 erhielt der Tschako Ordonnanz 1869 einen Nachfolger. Das neue Ordonnanzmodell 1888 hatte je einen einzelnen Schirm vorne und hinten.

Mit dem zweiteiligen Schirm wurde der umlaufende Schirm des Modells 1869 ersetzt, womit eine mit dem Kavallerie-Tschako Ord.1883 erstmals erprobte Neuerung allgemein angewandt wurde.

Die Garnitur mit Ganse entsprach dem Modell 1869. Der Tschako Ord.1888 wurde noch lange nach Einführung seines fast identischen Nachfolgers 1898 mit angepasster Garnitur getragen.

tschako ordonnanz 1888

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Tschako Ord.1898 Gebirgs-Infanterie-Bataillon 88
Mit der am 11.Januar 1898 eingeführten neuen Ordonnanz wurde das Modell 1888 durch einen modernisierten Tschakotyp ersetzt, der äusserlich eine nur leicht veränderte Form aufwies.

Die praktischste Neuerung am Tschako Ord.1898 war das mit Schnurzug verstellbare Innenfutter, welches anstelle des schlichten ledernen Schweissbandes im Innenhelm eingearbeitet wurde.

Der Tschako wies eine neue Garnitur auf. Die Ganse der Infanterie wurde durch gekreuzte Gewehre ersetzt. Diese waren bis 1917 bei den Füsilieren vernickelt und bei den Schützen aus Messing.


Siehe auch > Waffenrock Ord. 1898 (Abteilung Uniformen)
Siehe auch > Die Ordonnanz 1898 in historischen Abbildungen
Siehe auch > Tornister Ordonnanz 1898 bei der Infanterie
Siehe auch > Zweiteilige Patronentasche Ordonnanz 1898
tschako ordonnanz 1898

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