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Eidgenössisches Übungslager




Zu den historische Gruppen die sich jedes Jahr auf dem Handwerkermarkt von Schloss Wellenberg/TG ein Stelldichein geben, stiess am 2./3. Juni 2012 ein Detachment unseres Projekts zu den Schweizer Ordonnanzuniformen 1843/52. Mit der Bündner Gebirgsartillerie Batterie 26 vereinigten man sich zu einem eidgenössischen Übungslager.





In den Tagen der kantonalen Milizen uferten solche Eidgenössischen Biwaks, wie 1842 und 1846 in Thun abgehalten, teilweise zu beschaulichen Lustlagern aus (Vorgängern des "Military Camping"). In dieser Tradition haben sich hier ein Thurgauer Füsilier und ein Unteroffizier aus Solothurn zum Kartenspiel à la façon de Spitzweg im Stroh niedergelassen.





Damit in unserem Heerlager aber der Lust nicht zuviel aufkam war die Mannschaft auch zu ernsthaftem soldatischem Tun angehalten. Dies begann damit dass man die Montur für den Drill korrekt anlegte. Einige Besucher monierten wegen der Armbinden dass unsere "Sanitäter" Gewehre hatte (ohne tiefer über Bezeichnung "Rotes Kreuz" nachzudenken).





Zum Tagesbefehl gehörte, nebst dem Erstellen von Faschinen (geflochteten Erdkörben zur Befestigung) das manuelle Fertigen von Gewehrpatronen. Da auch eine Schiessdemonstration auf dem Programm stand, versammeln sich hier die Milizen von Baselland, Thurgau und Bern um den Tisch zum gemeinschaftlichen Drehen von Schwarzpulver-Patronen.





Die zuvor handgefertigten Patronen sollten dann unter dem Kommando unseres Chefs (hier im Tanzbödeler mit Schuppenketten) im Rahmen einer gemeinsamen Vorführung mit der Batterie 26 verschossen werden. Vor zusammengelaufenem Publikum macht sich die Truppe zum Feuern in zwei Gliedern vor ihrem Trüllmeister bereit.





Festgehalten ist hier jener Teil des Ladevorgangs, bei dem aus dem Kapseltäschchen am Bandolier ein Zündhütchen entnommen wird, um auf das Piston der Perkussionsgewehre Modell 1842 und 1817/42 aufgesetzt zu werden. Der komplexe Ladevorgang bestand damals aus diversen genau reglementierten Schritten.





Die vorgeführte Gewehrsalve zu zwei Gliedern brachte zwar eine höhere Schlagkraft. Allerdings war dazu auch ein genaues Zusammenspiel nötig, denn es galt stets zu beachten dass das Hantieren und Schiessen zwischen zwei Männern des vorderen Glieds hindurch Gefahren bergen kann. Um dies sicher auszuführen brauchte es viel Drill.





Das Biwak war ein schöner Erfolg für unser Projekt 1843/52, in das viel Herzblut fliesst bei R&G. Unser Chef im alten Tschako der Landwehr, liess sich übrigens eigens einen archaischen Bart wachsen. Die Ausstattung hat Fortschritte gemacht. Unser Thurgauer Füsilier links hat sich etwa seinen Frack nach historischen Vorlagen vollständig von Hand genäht.



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