kokarde
zurueck
Kaisermanöver Kirchberg 2012

Dieser Auftritt richtete sich nach dem Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition, Kapitel 6 (Aufbewahren, Tragen und Transportieren von Waffen und Munition, missbräuchliches Tragen gefährlicher Gegenstände), Artikel 27 (Waffentragen).

Keine Bewilligung brauchen dem Gesetz entsprechend gemäss Punkt b des genannten Artikels "Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Veranstaltungen, bei denen in Bezug auf historische Ereignisse Waffen getragen werden."




Als im September 1912 das III. Armeekorps im Raum Wilen-Kirchberg ein Herbstmanöver abhielt, war unter den Zuschauern der deutsche Kaiser Wilhelm II. Diesem "Kaisermanöver" wurde im September 2012 in Kirchberg gedacht. Unser Verein Rost & Grünspan übernahm dabei die lebendige Darstellung der Schweizer Milizarmee.





Der Kaiser kam diesesmal nicht, und auch nicht Korpskommandant Ulrich Wille. Damit unser kleiner Haufen aber nicht gänzlich ohne den Glanz goldener Helmzier auskommen musste, eilte aus dem Züribiet unser Ehrenmitglied Jürg Burlet in der Uniform eines Oberstleutnants des eidgenössischen Stabes in unser historisches Biwak.





Das Detachement unterstand unserem Thurgauer Korporal, der darauf bedacht war Truppe und Biwak sich am Samstagmorgen in tadellosem Zustand zu präsentieren. Da war Drill angesagt. Neben unserem Generalstäbler wurde nämlich auch noch Korpskommandant André Blattmann erwartet, der aktuell "oberste Kriegsherr" der Schweiz.





Als wäre er ein buddhistischer Mönch der ein komplexes Mandala erschafft, erstellte der Korporal eine Auslegedordnung die ihresgleichen suchte. Alles sollte für eine prefekte Inspektion bereit sein. Der höchste Chef, eingeflogen per Armeehelikopter, konnte mit seinem Rösslispiel das Biwak besuchen.





Der Hubschrauber kündigte den Korpskommandanten an, der zur Einweihung des Gedenksteins für das Manöver kam. Und er kam auch zu unserem Biwak, jedenfalls fast. Mit uns als dekorativer Kulisse gab er in 20 Metern Distanz der Tagesschau ein Interview - und ging wieder von Dannen. Nicht einen flüchtigen Blick warf der Eilige in unser Feldlager.





Während der Armeechef das Feld wieder verliess, ging ein grässliches Splittern durch das Biwak. Es war das brechende Herz unseres Korporals, der tatenlos zusehen musste wie der Korpskommandant entschwand. Doch tapfer fasste unser Thurgauer sich, und präsentierte seine Auslegeordnung fortan mit Erfolg dem interessierten zivilen Publikum.





Am Sonntag kam nochmals unsere Verstärkung aus dem Züribiet ins Biwak. Diesmal nicht als Stabsoffizier sondern als Adjutant der Feldpost. Er eröffnete ein kleines Büro, stempelte die im Postsack eingeworfenen Briefe und nahm vom Publikum adressierte Postkarten aus dem Manöver entgegen, für deren Zustellung er auch wahrhaft sorgte.





Der Korporal liess schliesslich die Truppe antreten, damit die Feldpost Briefe und Pakete an sie verteilen konnte. Aus dem Postsack bekam auch jeder 115er eine Sonderausgabe der Neuen Zürcher Zeitung mit Manöverberichten von 1912. Nebst der Auslegeordnung war das Postbüro eine der beliebtesten Attraktionen unseres Displays.





Eine Attraktion der Gedenkanlasses in Kirchberg war der Auftritt der St.Gallischen Reitermusik am Sonntag, die ihre musikalischen Darbietungen vom Rücken der Pferde aus vortrug. Mit Hämmer und Amboss aus dem Display des Hufschmieds trug die Kapelle zudem ausser Programm spontan die Ambosspolka von Albert Parlow vor.





Ein Kontrast zu den schneidigen Klängen der Reitermusik boten die Oldtimer, die auf das Festgelände kamen. Der Kanton St.Gallen ist offenbar ein guter Nährboden für die Liebhaber schöner alter Fahrzeuge. Hier konnte man prächtige Karossen aus Kaisers Tagen antreffen. Man erwartete jederzeit den grossen Leslie und Professor Fate anzutreffen.





Nicht nur Schönheiten aus Blech und Messing bereicherten das Fest. Auch andere fanden den Weg auf den Kaiserhügel. Unsere Badische Landwehr posiert hier mit zwei zivilen Gästen die ebenso von der Titanic hätten stammen können. Unsere Truppe war ein Highlight und es war einer der besten Anlässe auf denen wir bislang je auftreten durften.



zurück