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Landdienst 1915, 02./03. Juli 2011

Dieser Auftritt richtete sich nach dem Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition, Kapitel 6 (Aufbewahren, Tragen und Transportieren von Waffen und Munition, missbräuchliches Tragen gefährlicher Gegenstände), Artikel 27 (Waffentragen).

Keine Bewilligung brauchen dem Gesetz entsprechend gemäss Punkt b des genannten Artikels "Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Veranstaltungen, bei denen in Bezug auf historische Ereignisse Waffen getragen werden."




Ein wenig beachteter aber wichtiger Teil der Grenzbesetzung 1914-18 war der Armeeeinsatz in der Landwirtschaft, die während der Kriegsjahre darunter litt dass viele Männer wegen des Militärdienstes fehlten. Um die Lücke etwas zu füllen, halfen Truppen in der Erntezeit auf dem Feld. R&G griff zur Heugabel um diesen oft übersehenen Aspekt zu beleben.





Unsere Troupieres mähten und brachten das Heu ein; manuell mit Muskelkraft. Zu den Freuden des einfachen Landlebens kamen Arbeiten die das Biwakieren mit sich brachte. Auch das fachgerechte Wäschewaschen (ebenfalls analog) wurde dem Publikum vorgeführt. Der Umgang mit dem Waschbrett ist heute eine gleichermassen vergessene wie anspruchsvolle Kunst.





Die Armee, das perfide Biest, glaubte damals dass Soldaten verlottern wenn sie zu lange Schweiss bei unmilitärischen Beschäftigungen wie Heuen (Landwirtschaft), Graben oder Hämmern (Festungs- und Strassenbau) vergiessen. So wurde dann auch doppelt scharf auf Disziplin gepocht. Hier inspiziert unser Chef als Adutant-Unteroffizier Mann und Material.





Mit dem Packen des kompletten Tornisters ist es natürlich noch nicht getan. Das Publikum wurde auch des Drills teilhaftig. Das Glied hinter dem Koproral ist gerade dabei sich ordentlich auszurichten. Die vollständige Ausstattung mit Tornister, Lederzeug, Tschako und Waffenrock mit geschlossenem Stehkragen ist bei knapp 30 Grad Celsius kein Zuckerschlecken.





Wie üblich bei R&G, wurde auch die Verpflegung authentisch aus der 1914 datierten Kochkiste ausgegeben. Trotz des hohen Alters funktioniert das Gerät dank entsprechender Pflege und Handhabung tadellos. Schöpferisch aktiv reicht hier unsere badische Landwehr das Mahl dar. Gespiesen wurde aus dem Einzerkochgeschirr 1898, vulgo "Gamelle".





Essenspause in der Infanterierekrutenschule Aarau im Mai 1915. An solchen Aufnahmen orientiert sich die Darstellung von R&G (vergleiche Bild der Essensausgabe oben). Unsere Darstellung basiert nicht nur auf alten Reglementen sondern auch auf historischen Bilddokumenten, die oft Details offenbaren die nicht in Vorschriften auftreten.





Weil unser detailverliebtes Biwak direkt an einem Bahndamm lag, ergab sich dann doch noch die Gelegenheit zu militärischen Aufgaben jenseits der Heugabel. Neben einem schnaubenden historischen Dampfross konnte optisch attraktiv die Bewachung einer Eisenbahnstrecke inszeniert werden. Kein Wunder bei einem so grossen Requisit im Hintergrund.





Ein anderes grosses Requsit mit Stahlnieten bot schliesslich noch den Hintergrund für ein stimmungsvolles Gruppenbild. Direkt im Rücken unseres prächtig eingerahmten Chefs steht einer der ersten Panzer. Es handelt sich um eine Variante des 1917 erstmals eingesetzten französischen Renault FT-17 aus dem Fundus des Musems.




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