kokarde
zurueck
Militärmuseum Full, 10./11. April 2010

Dieser Auftritt richtete sich nach dem Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition, Kapitel 6 (Aufbewahren, Tragen und Transportieren von Waffen und Munition, missbräuchliches Tragen gefährlicher Gegenstände), Artikel 27 (Waffentragen).

Keine Bewilligung brauchen dem Gesetz entsprechend gemäss Punkt b des genannten Artikels "Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Veranstaltungen, bei denen in Bezug auf historische Ereignisse Waffen getragen werden."


detachement angetreten

Zum zweitägigen Einsatz an der Einweihungsfeier einer neuen Museumshalle des Militärmuseum Full versammelte sich am 10. April unter unserem Chef als Oberleutnant ein Detachement Füsiliere und Sanitäter von Rost & Grünspan und Zugewandten um die Tage der Grenzbesetzung 1914-1918 für einen kurzen Moment neu aufleben zu lassen.




kaput rollen

Da das Feld Aktivdienstdarstellung bereits vom Detachement 40 kompetent und hingebungsvoll beackert wird, beschloss R&G zu diesem Auftritt die Ordonnanz 1898 in den Mittelpunkt der Darstellung zu stellen. Die Truppe erkannte bald, dass ein blauer Kaput genau so viel konzentrierten Aufwand beim fachgerechten Rollen erfordert wie ein feldgrauer.




detailinspektion

Vom Sanitäter bis zum Füsilier bekam die Truppe nun die Möglichkeit die Innereien des Tornisters genau kennenzulernen. Der tragbare Hausrat des Wehrmannes wurde begriffelt, beschnüffelt und ausgebreitet. Die Präsentation vom Gamellendeckel bis zu den rauhmaschigen Ersatzsocken erfreute gleichermassen den Chef wie auch das Publikum.




kuechenchef

Aller Sorgen bezüglich des Tornisterinhalts enthoben, sitzt hier derweil der Küchenchef an seiner Biwakküche um in Komplizenschaft mit Kochkiste und Tranchierbrettchen das Mittagessen vorzubereiten. Man mache sich keine Vorstellung davon, wie mühsam es war Zinkbecken und authentische Holzböcke für den ganzen Küchenbazar aufzutreiben.




kontrolle gamelle

Dem Ruf zum Kochtopf wurde willig Folge geleistet. Auf dem Speiseplan standen Tomatenreis mit Fleischklöpsen und geschnitten Brot so wie einen dekadenten Stück Kuchen zum Dessert, welches jeder Originalgetreue spottete. Essen mit 100ährigen Geschirr ist ein rares Vergnügen. Da will zuvor gewissenhaft auf Sauberkeit geachtet werden.




oberleutnant beim essen im zelt

Würdevoll wie Shogun Tokugawa Ieyasu vor Sekigahara sitzt der Chef in seinem Zelt, um abseits seiner Ashigaru das Mahl in strenger Abgeschiedenheit einzunehmen. Sein treues Katana ruht kampfbereit neben ihm während der Küchenknecht nur auf seinen Wink wartet, um ihn die Reisschüssel wieder aufzufüllen. Die Einsamkeit grenzenloser Macht.




gewehrgriff mit dem gewehr 1911

Da der Chef stets fürchtet dass die Auftritte in Full ins Picknick oder (Gott bewahre) ins Military Camping münden, ist das Programm immer vorbeugend mit reichlich Animation angefüllt. Hier sehen wie vier Füsiliere beim Drillen des ewig wiederkehrenden Gewehrgriffes, der beim Gewehr 1911 etwas anderes Fingerspitzengefühl braucht als beim Karabiner 1931.




sanitaet studiert reglement

Die Sanitätstruppe studiert das Reglement um die Lektion in Kameradenhilfe vorzubereiten. Im Laufe des Samstags war die Truppe nicht nur im Gewehrgriff, der Auslegeordnung und dem Singen von alten Soldatenlieder (namentlich zum Beispiel "Ein Schifflein sah ich fahren") gefordert. Auch wurde das Bergen eines verwundeten Mannes mit der Sanität geübt.




landsturm pontonier

Auf den Sonntag wechselte die Besetzung. Zwei Mann wurden vorzeitig entlassen um familiären Pflichten nachzukommen, doch rückte Verstärkung nach. Mit grauem Schnauz und dunkelblauem Kragen rieht sich hier ein Landsturm-Pontonier bei der Truppe ein, womit sich Badische Landwehr und Zürcher Landsturm bei der Haarfarbe subtil abgestuft ergänzen.




kaiserliche truppen

Jenseits der Grenze zeigten sich Truppen des Kaisers, denen es galt die bewaffnete Neutralität zu erläutern. Hier sehen wir (links) einen Unteroffizier vom 3. königlich Bayerischen Infanterie Regiment Prinz Carl v. Bayern, (hinten) einen Füsilier vom 4. Unter-Elsässischen Infanterie Regiment 143 und einen Unteroffizier vom 2. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment 137




handschlag

An der supponierten Grenzlinie trafen sich die deutsche und die Schweizer Patrouille zum internationalen Handschlag. Die Herren in Feldgrau waren von der Darstellungsgruppe Süddeutsches Militär, die wir als authentisch auftretende Zeitgenossen von 1914-1918 sehr zu schätzen lernten an diesem Wochenende. Wir hoffen auf eine Revanche 2011.




historisches foto

Und damit niemand glaubt Rost & Grünspan sauge sich Fotomotive nach Belieben aus den Fingern, hier die historische Vorlage: Der Gefreite Ernst Stadler mit seinen Wehrmännern des Unteroffizierspostens Nr.2 Lorzbachmühle mit Soldaten des Badischen Landwehrregiments 170 beim Händeschütteln an der Grenzlinie am 28. November 1914.



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