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Militärmuseum Full, 6. Juli 2008


materialzelt

Zum Sommerfest des Militärmuseums Full trat einmal mehr ein Detachement von Rost & Grünspan im Stil des Aktivdienstes auf. Unser Feldweibel begab sich bereits im Vorfeld ins Feld um zusammen mit Oberleutnant Schott eine aufwendige Grenzwachkulisse aufzubauen. Wie üblich durfte auch nicht unser bewährtes Materialzelt fehlen.




kader und wache

Zu Offizier und Feldweibel gesellte sich am Samstag auch noch Füsilier Keller, der das Ensemble vervollständigte. Da zu den Befehlshabenden nun ein Befehlsempfänger gekommen war, liess sich auch das Wachhäuschen glaubwürdig besetzen. Unangenehm wirkt es sich natürlich auf die Wachablösung aus, wenn man die einzige Wache ist.




bajonettfechten position 1

Es folgte mit dem Sonntag der eigentliche Aufmarsch und das Ausbildungsprogramm. Zuerst übte man sich in der hohen Kunst des Bajonettfechtens. Hier naht sich gerade von rechts unser WK-Gast dem deutschen Zuzüger in Schweizer Uniform, der jeden Augenblick den Stoss des Angreifers parieren wird um ihn mit dem Erdboden vertraut zu machen.




historisches foto mit stallbluse

Einige schlaue Herren vom Museumspersonal fühlten sich dazu berufen, uns unbeirrbar darüber aufzuklären dass auf Erden nimmermals Stallblusen in Kombination mit Stahlhelmen und Patronentaschen getragen wurden. Auch wenn die Besserwisser nie aussterben werden - hier sei ein siebzig Jahre altes Fotodokument der Radfahrertruppe vorgelegt.




gaeste beim bajonettfechten

Zu unserem Nahkampfunterricht durften wir auch Gäste des Vereins Big Red One begrüssen, die mit einer Infanteriekanone 35 nach Full gekommen waren. Hier stellt sich gerade einer von ihnen in seiner mollig warmen Exerzierbluse unserem Bajonettexperten in der luftigen Stallbluse. Geübt wird das Parieren mit nachfolgendem Stich.




parade mit kolbenhieb

Da das Stechen mit dem Bajonett nur die halbe Miete ist, wurde danach das Parieren mit nachfolgenem Kolbenhieb geübt. Eben versucht sich der halb aus dem Bild gefallene Vizeobmann im dem seitlichen Vorbeimogeln am Angreifer. Derweil offenbart sich im Hintergrund, wie wichtig ein gewissenhaft justierter Kinnriemen am Helm ist.




zu boden gegangen

Da der Vizeobmann sehr gute Falleigenschaften an den Tag legte, mutierte er zum Watschenhans der stets als unterliegender Angreifer auftrat. Hier endet gerade ein flinkes Parieren in Gras und Staub unter dem Kolben des Verteidigers. Trotz des rauhen Umgangs hielten sich die Blessuren in Grenzen - Nix was nicht in einer Woche heilt.




handgranate zum wurf fertig

Dem Bajonettfechten folgte der Unterricht im Umgang mit der Handgranate 43. Natürlich geben wir unseren Leuten keine gefährlichen Dinge in die Hände, also wurde mit harmlosen Übungswurdkörpern gedrillt. In der Deckung ihres Sandsacks liegend, bereiten die Mannen gerade ihre Handgranaten zum Wurf auf den bösen Feind vor.




wurf

Auf Kommando erfolgt der Wurf der Stielhandgranaten. Stilnoten für vollendete Bewegung beim liegenden Werfen gibt es indes nicht; alleine das Resultat zählt. Gerade hat die eine Granate die Hand der badischen Landwehr verlassen, um wenige Augenblicke später erstaunlich präzise vor dem Bauchnabel des Feindes niederzugehen.




sprung auf

Nach der befohlenen Detonation der Handgranaten stürzt sich männiglich auf das Kommando "Sprung auf!" hinter den Sandsäcken hervor um den noch vom lauten Rumms verwirrten Feind zu überrumpeln. Unser WK-Gast in der Mitte spürt soeben, dass seine Gasmaskentasche beginnt schlenkernderweis ein dynamisches Eigenleben zu entwickeln.




die armen sandsaecke

Den kurzen Sturmlauf beendet der Stich mit dem kalten Stahl in den überraschten Feind. Da wir aber unsere Bajonette gemäss einer Vorschrift zum Bajonettfechten von 1942 mit Verbandsmaterial entschärft hatten, blieb der als Sandsäcke verkleidete Feind unversehrt. Unser Mann in der Mitte wird von seiner Gasmaskentasche massiv belästigt.




und der regen kam

Die lebhafte Übung wurde wie von den Wetterfröschen vorhergesagt durch einen tüchtigen Regenguss beendet. Praktischerweise war es sowieso Essenszeit. Während die Kochkiste im Regen über lodernder Flamme vor sich hin kocht, schützt sich der Feldweibel mit der Zeltplane 01 getarnt vor dem feuchten Segen der vom Himmel kam.




neben der kochkiste im zelt

Im Schutze des Materialzelts genoss man das mit Pfadfinderromatik gewürzte Mittagessen aus der Kochkiste von 1914. Die badische Landwehr wurde kurzfristig zum Schöpfer und Küchenchef erhoben und doziert gerade vor speisender Truppe über das richtige Verhältnis von Sauce zu Teigwaren und die Gefahren des Verklumpens.



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