Dieser Auftritt richtete sich nach dem Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition, Kapitel 6 (Aufbewahren, Tragen und Transportieren von Waffen und Munition, missbräuchliches Tragen gefährlicher Gegenstände), Artikel 27 (Waffentragen).
Keine Bewilligung brauchen dem Gesetz entsprechend gemäss Punkt b des genannten Artikels "Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Veranstaltungen, bei denen in Bezug auf historische Ereignisse Waffen getragen werden."
Am Samstag dem 12. November wurde im Laufental für eine kurze Zeit die Erinnerung an die leidvolle Zeit der Grenzbesetzung 1914/18 wach. Komplett entsprechend der Ordonnanz 1898 ausgestattet, nahm unsere Marschgruppe, geführt vom Obmann als Offizier, die 7,4 Kilometer von Grellingen nach Laufen unter die genagelten Schuhsohlen.
Gleichsam als Maskottchen der Kompagnie begleitete diese vierbeinige Dame die Truppe auf dem Marsch. Sie gehört einem der Marschierenden, und legte den Drang an den Tag, stets hurtig ganz vorn im ersten Glied zu gehen.
Auf der Landstrasse von Zwingen nach Laufen führt der Chef ein "Occupy Schotterpiste" durch, was eine modisch verschleierte Form der Rauchpause ist. Deutlich ist hier der spezielle Tornister für Offiziere (eine Rarität mit kleineren Abmessungen als das Mannschaftsmodell) zu sehen, der erstmals seine ohnehin handverlesene Ausstattung ergänzte.
Einen Marschhalt später sammelt der Chef die Gruppe am Stadtand von Laufen um den Ablauf des Gedenkaktes auszuführen und nachfolgend zu üben. Da in diesem Jahr die Rast mit Christstollen im Chessiloch wegfiel, war Zeit genug um die Probe unterwegs durchzuführen. So konnte die spätere Pause in Laufen ganz zur Erholung genutzt werden.
Eingehend wird das Szenario für den Gedenkakt erläutert, damit bei der Zeremonie am Denkmal alles wie vorgesehen abläuft. Diese Momentaufnahme dokumentiert die detaillierte Ausstattung bei Rost & Grünspan. Uniformen und Ausrüstung sind meist über 100 Jahre alt, waren oft schwer zu beschaffen und benötigen ständige Pflege.
Angekommen vor Laufen, wurden die Packungen abgelegt und die Tschakos abgenommen, damit in Ruhe die Grättimänner und der Kakao genossen werden können die unsere treue Logistik lieferte. Der Chef versucht hier zwar noch Direktiven zu vermitteln, aber die beiden Kadermänner links sind bereits erheblich vom Süssteig abgelenkt.
Neben dem Rucksack des Chefs hatten wir zwei weitere Novitäten in diesem Jahr. Zum einen wurde die Fahne vom einem Grossmeister der Uniformkunde getragen, den wir uns quasi vom Landesmuseum in Zürich ausgeliehen hatten. Zum anderen schlugen erstmals zwei Tambouren den Takt beim Marsch durch Laufen, was besonders eindrücklich wirkte.
Durch das Tor am Vorstadtplatz erreichte die Gruppe das Wehrmännerdenkmal von Laufen. In diesem Jahr war der Gedenkanlass zuvor im hiesigen Wochenblatt für das Schwarzbubenland und das Laufental angekündig worden, weshalb sich unser nur 20 Minuten dauernder Auftritt in der Stadt ungewohnt vieler Zuschauer erfreute.
Vor bemerkenswert viel Publikum (auch die Medien waren mit mehreren Kameras zugegen) legte unser Sanitäter das Blumengebinde vor dem Denkmal nieder, um an jene zu erinneren die im Laufental und in der Schweiz 1914/18 ihr Leben in schweren Zeiten verloren, darunter tausende von Opfern der Spanischen Gruppe, die 1918 wütete.
Traditionsgemäss war unsere historische Gruppe nach dem Gedenkakt am Monument Gast der Stadt Laufen. Im Café Kern wartete auf die Mannschaft ein von der Stadt offerierter reichhaltiger Apéro. Im sanften Licht der Novembersonne hütete in der Zwischenzeit draussen der Chef mit einigen Getreuen das Tornisterdepot und die Gewehrpyramiden.
Zurück nach Grellingen ging es mit der Eisenbahn. Gestärkt und ausgeruht eilte die Truppe mit dem Ruf "Es lebe Majestix, unser Chef!" auf das Perron 4, um dem gerade abfahrenden Zug nachwinken zu können. Es folgte eine halbstündigen Wartezeit unter der Armeemaxime "Und das ganze Schweizerland, stand bewaffnet umenand".