Chessilochmarsch 2009
Dieser Auftritt richtete sich nach dem Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition, Kapitel 6 (Aufbewahren, Tragen und Transportieren von Waffen und Munition, missbräuchliches Tragen gefährlicher Gegenstände), Artikel 27 (Waffentragen).

Keine Bewilligung brauchen dem Gesetz entsprechend gemäss Punkt b des genannten Artikels "Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Veranstaltungen, bei denen in Bezug auf historische Ereignisse Waffen getragen werden."



Am 7. November war in der Morgenkälte einmal mehr der Parkplatz beim Bahnhof Grellingen/BL Schauplatz eines Einrückens besonderer Art. Im Gedenken an das Kriegsende vom 11. November 1918 fand der historische Chessilochmarsch statt. Erstmals wurde dabei wegen des neuen Tenübefehls die vergessene Kunst des Kaputrollens gepflegt.






Die Mehrung des vereinseigenen Zeughauses machte es möglich, die Marschgruppe in diesem Jahr nicht in Kaputs sondern in den sehr dekorativen Waffenröcken Ordonnanz 1898 auf die Marschroute zu schicken. Nie zuvor sah man so viel Bein und nie waren ordentlich gebürstete Ordonnanzhosen und anständig in die Gamaschen gerollte Hosenbeine so wichtig.






Natürlich war der Bestand der Truppe 2009 nicht so umfangreich wie beim legendären Gedenkanlass zum 90. Jahrestag zwölf Monate vorher. Doch verstärkt durch zuverlässige Zuzüger konnte der Verein eine qualitativ hochstehende Marschgruppe im Stile von 1914 vereinigen, die hier unter der Führung von Korporal Henke ins Laufental loswackelt.






Beim Wappenfelsen im Chessiloch wartete nicht nur der wärmende Zwischenhalt bei Anton Berner auf die Truppe. Auch der seit Menschengedenken dahingeschiedene General Ulrich Wille materialisierte sich samt Stumpen. Die gestrenge paranormale Erscheinung inspizierte mit scharfem Blick und Sinn für Schneid das vor Schreck erstarrte Detachement.






Die nächste Inspektion erwartete die Mannen auf dem Parkplatz von Laufen. Hier sah sich der Chef seine Truppe nochmals an, um zu prüfen ob keiner auf dem Marsch unterwegs einen Knopf, einen Pompon oder eine Patronentasche verloren hat. Dieses Bilddokument demonstriert dass die bunte Ordonnanz 98 neben jeder Sonntagstracht zu bestehen vermag.






Ein Kommunikationsfehler im Amtsblatt sorgte dafür, dass die Bevölkerung Laufens fälschlicherweise davon ausging dass der samstägliche Gedenkanlass am Sonntag stattfände. Das brachte mit sich, dass unser Berner Landjäger Burlet keine Menschenmassen von der Durchmarschstrasse scheuchen musste, da nur ein Velo zum Zuschauen gekommen war.






Vor dem Wehrmännerdenkmal bezogen in diesem Jahr unsere Badische Landwehr und der Aescher Zuzug Posten zur Gedenkzeremonie. Wiederum legte der Sanitäter ein Blumengebinde im Gedenken an die Opfer der schweren Zeit 1914-1918 nieder. Die herbstliche Witterung gab den Anlass am Amtshausplatz eine angemessen melancholische Note.






Unter den Augen einer handvoll Zuschauer lief die Gedenkzeremonie aus genannten Gründen in sehr überschaubarem Rahmen ab. Indes ist R&G stolz auf das steigende Niveau bei Auftreten und Ausstattung, welches für künftige Anlässe Maßstab sein wird. Qualität in der individuellen Ausrüstung soll stärker gewichtet werden als Quantität bei der personellen Stärke.






Traditionell ist nach dem Gedenken die historische Marschgruppe Laufens Gast. In diesem Jahr hatte die Stadt einen besonders grosszügigen Imbiss im Cafe Kern vorbereitet, der köstlich mundete. Wie zu sehen ist kam ein amerikanisches Erfrischungsgetränk zu grossen Ehren, was nicht zum Schluss verleiten darf dass R&G sich von Blubberlimonade sponsern lässt.



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