kokarde
zurueck
Chessilochmarsch & Biwak 2008


entladekontrolle beim bahnhof grellingen

Einmal mehr versammelte sich auf dem Parkplatz beim Bahnhof Grellingen unsere Marschgruppe in Uniformen der Ordonnanz 1898 zum Gedenkmarsch vom Chessiloch zum Laufener Wehrmännerdenkmal. Im Rahmen des Empfangs verkündet der besäbelte Chef der stattlichen Truppe den Tarif, auf dass keiner aus der Reihe tanze.




entladekontrolle

Die Truppe war geprägt durch vom Mittun zahlreicher Zuzüger, so war brachte unsere Badische Landwehr eine veritable internationale Brigade auf den Platz. Auch waren unsere bewährten Mannen von Zürich bis Heidiland dabei. Und alle durchliefen die sicherheitshalber angeordnete Entladekontrolle von Korporal Henke vor dem Abmarsch.




die ganze truppe im chessiloch

Beim Grellinger Wappenfelsen im Chessiloch, der historischen Stätte des militärischen Wachtpostens von 1914-1918, stiess mit achtmal Mann und Ross die Kavallerie dazu. Diese Verstärkung zum 90. Jahrestag des Waffenstillstand brachte dem traditionellen Gedenkanlass eine eindrückliche Erweiterung wie sie noch nie dagewesen ist.




dragoner im chessiloch

Während das Fussvolk von der Infanterie weiter Richtung Zwingen und Laufen marschierte, genoss die Kavallerie im Chessiloch die Gastfreundschaft von Anton Berner. Die Stärkung wurde von den prächtigen Dragonern standesgemäss im Sattel eingenommen, angetan mit schwarzem Helmpinsel, Säbel und Karabiner.




marsch durch laufen

Kurz vor zwölf Uhr bot sich in Laufen unter den Augen des zahlreichen Publikums ein Schauspiel wie es seit 90 Jahren nicht mehr gesehen worden war. Infanterie und Kavallerie zogen machtvoll durch die Stadt. Man beachte den historisch korrekt eingekleideten Schulbuben mit Knickerbocker der die Soldaten freudig empfängt.




kavallerie am amtshausplatz

Das massive Truppenaufgebot machte bei der Gedenkzeremonie in Laufen eine neue Aufstellung nötig. Da wo in den Jahren zuvor der Harst der Infanterie sich aufstellte, hatte nunmehr vor lauter Dragonern kein Fussoldat mehr Platz. Die strahlende Sonne tat das ihrige um dem feierlichen Moment zusätzlichen Glanz zu verleihen.




kranzniederlegung beim denkmal

Während der Trompeter (eigentlich eine Trompeterin) das bekannte und traurige Lied vom guten Kameraden erklingen liess, legten Offizier und Sanitäter den Kranz zum Andenken an die Opfer des vor 90 Jahren beendeten Krieges nieder. Zwei Unteroffiziere standen als Ehrenwachen während zehn Minuten vor dem 2007 renovierten Wehrmännerdenkmal.




dragoner vor dem amtshaus

Nach der Gedenkzeremonie zogen Infanterie und Kavallerie durch das Tor beim Vorstadtplatz wieder ab. Die Dragoner einer befreundeten Vereinigung gaben dem 8. Gedenken am Laufener Wehrmännerdenkmal einen besonderen Zug und waren eine vielbeachtetete Attraktion. Als Gäste der Stadt Laufen genoss die Truppe im Café Zemp einen Apéro.




essenfassen bei der fahrkeuche

Das Mittagessen wurde von der ins Chessiloch zurückgekehrten Infanterie an einer Fahrküche Ordonnanz 1909 empfangen. Dank Jürg Burlet war dieses historische Gefährt samt Küchenchef Scharrenberg aus dem Züribiet nach Grellingen gekommen um eine herzhafte Suppe mit Wurst im ersten und Tee im zweiten Kessel zu kredenzen.




post beim essen

Als Adjutant-Unteroffizier der Feldpost (in einer höllisch raren und weiss passepoilierten Uniform) trat Jürg Burlet an den Mittagstisch. Zur allgemeinen Überraschung stellte er persönlich adressierte Briefe an unsere Mannen und Ausgaben der Neuen Zürcher Zeitung vom 8. November 1918 als Faksimile zu. Damit war das Mittagessen ideal abgerundet.




vor der kirche

Am Sonntagmorgen besuchte das übrige Detachement den Gottedienst in der reformierten Kirche von Grellingen. Die Pfarrerin gestaltete den Gottesdienst mit Bezug zum 90. Jahrestag des Kriegsendes. Während die Truppe vor dem Portal wartet, zieht sich der Wachtmeister hinter einen stillen Balken zurück; denn seiner harrte eine besondere Aufgabe.




auf der kanzel

Nach der Predigt von Pfarrerin Kokontis bestieg unser Wachtmeister die Kanzel, um zur Gemeinde über die Nöte der schweren Tage von 90 Jahren zu sprechen. Eigentlich hatte er die Rede auswendig gelernt. Aber da er kein Barack Obama ist, entfiel ihm alles auf der ersten Treppenstufe der Kanzel. Also holte er den Text aus dem Kaputärmel und las ab.




wachtposten

Und damit dem Wachtmeister seine vielgelobte Rede von der Kirchenkanzel nicht zu Kopfe stieg, wurde der nach der Rückkehr ins Chessiloch mit aufgepflanztem Bajonett als Wache bei der Strassensperre aufgestellt. Im Hintergrund sieht man das Sanitätszelt des historischen Biwaks beim Wappenfelsen, welches am Sonntag bis um 16.00 Uhr für Publikum offen war.




suppe kochen

Zur Mittagsstunde köchelt in der Selbstkochkiste die Suppe für die Truppe. Unter dem wachsamen Auge des Chef rührt hier Füsilier Friedli Zwo im Kessel. Man beachte die hier schön sicherbare Bataillonsnummer 115 in den Farben der Landwehr, die unter vielen schmerzhaften Nadelstichen in die Fingerkuppen in den Tagen zuvor auf die Mäntel genäht wurden.




auf einem glied gesammelt

Das Sonntagsdetachement im Chessiloch bot eine interessante uniformkundliche Note. Füsilier Asal hatte als Zuzüger nicht nur ein MG11 für das Display beigesteuert, sondern er trug auch eine seltene Uniform der Ordonnanz 1914/15. Es war die erste feldgraue Uniform der Schweizer Armee. Sie wurde ab 1914 schrittweise für alle Truppen eingeführt.




sanitaetszelt und sanitaeter

Der Chessilochmarsch und das Biwak zeitigten nur Fussleiden bei zwei Mann. Somit hatte Sanitäter Friedli Eins wenig zu tun und fütterte stattdessen den Wachtmeister mit Schogg. Zu Dienstende räumt Sanitätssoldat traurig sein unbenütztes Zelt. Nur einmal hatte ein müder Wehrmann darin geschlafen, und dies ohne krank oder verletzt zu sein.



zurück